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Dyskalkulietraining oder Nachhilfe

Was ist das Richtige für mein Kind?

 

Dyskalkulie ist eine Rechenstörung, das bedeutet, dass Menschen mit Dyskalkulie Probleme bei der Wahrnehmung und dem Erkennen von Zahlen und Mengen haben. Das Kopfrechnen fällt ihnen schwer, sie können sich Zahlen kaum vorstellen, sie können Ergebnisse nur schwer überschlagen. Auch der Umgang mit Geld oder die Uhrzeit sind für Legastheniker*innen oft große Hürden im Alltag. Alles mit Zahlen ist für sie mit Schwierigkeiten verbunden.

 

 

 

Kinder mit Dyskalkulie sollten so früh wie möglich ein Dyskalkulietraining erhalten, damit sie von Anfang an lernen, wie sie mit ihren Schwierigkeiten beim Rechnen umgehen können und welche Strategien ihnen dabei helfen können, ihre Aufgaben trotzdem zu lösen. Ein Dyskalkulietraining setzt immer an den Grundlagen der Mathematik an. Es wird zuerst geschaut, wo das Kind gerade steht. Was hat es schon verstanden? Was bereitet ihm noch Schwierigkeiten? Dort wird angesetzt und das Kind lernt die Grundlagen von Anfang an. Denn nur wenn ein Kind die Basisfertigkeiten verstanden und verinnerlicht hat, kann es aufbauende Themen in der Mathematik auch verstehen.

 

Oft möchten Eltern, dass sich das Dyskalkulietraining am Schulstoff orientiert, aber das ist oft nicht möglich, denn der Schulstoff geht immer weiter voran, egal ob ihn alle Kinder verstanden haben oder nicht. Die Lehrkräfte müssen mit dem Stoff in einem Schuljahr fertig werden. Wenn ein Kind aber Dyskalkulie hat, dann braucht es meist länger, um die Inhalte zu verstehen und kommt daher in der Schule nicht mit. Ihm fehlen dazwischen immer wieder Inhalte und diese fehlen ihm dann in weiterer Folge, wenn das Thema im nächsten Jahr wiederholt und erweitert wird. Deshalb ist es wichtig, dass das Dyskalkulietraining an den Grundlagen ansetzt.

 

Nachhilfe hilft im Gegensatz dazu dabei, den Schulstoff zu wiederholen und zu festigen. Nachhilfelehrer*innen erklären die Inhalte noch einmal und gehen davon aus, dass das Kind mit etwas Übung alles versteht und dann auch anwenden kann.

 

Im Dyskalkulietraining erkläre ich die Themen auch immer wieder und versuche, sie auf verschiedene Art und Weise zu vermitteln. Wir machen viel mit Materialien, denn es geht ja darum, die Rechenwege zu begreifen. Außerdem spielen wir möglichst viel im Dyskalkulietraining, denn im Spiel lernen Kinder am effektivsten. Sie sind ins Spiel vertieft und lernen nebenbei. Das macht Spaß und fördert die Selbstwirksamkeit. Das Kind lernt Mathematik und kann es dann auch, obwohl es gespielt hat.

 

 

 

Je nachdem, was dein Kind braucht, ist es wichtig, dass du nach einem Dyskalkulietraining oder einer Nachhilfe suchst. Denn es gibt eben Unterschiede. Ein Kind, das Dyskalkulie hat, wird von einer Nachhilfe nicht so viel profitieren, weil sie für dieses Kind zu oberflächlich ist. Ein Kind ohne Dyskalkulie braucht kein Dyskalkulietraining. Da die Plätze sehr begrenzt sind, sollte man nur ein Dyskalkulietraining suchen, wenn das eigene Kind auch wirklich Dyskalkulie hat, denn sonst würde man einem Kind, das es dringend benötigt, den Platz wegnehmen.

 

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